Montag 7. Januar 2013 von Hans Popp
KITZBÜHEL- ist eine Sportstadt im Herzen der Kitzbüheler Alpen. Eine Stadt die von den Medien einmal im Jahr in den Mittelpunkt gerückt wird. Im Brennpunkt der Berichterstattung steht jedoch das alljährlich stattfindende Hahnenkammrennen, als weltweites Medienspektakel. Ein idealer Einstieg also, um hinter den Kulissen sich in einem Interview der Frage zu widmen: Wie „BARRIEREFREI“ ist diese Skisportveranstaltung für Menschen mit Behinderungen eigentlich wirklich?. Um diese Frage zu beantworten, gab das HKR/OK des Kitzbüheler Ski Clubs(KSC), erstmalig ein Interview der football4all-Redaktion. Das folgende Interview mit dem KSC führte Hans Popp von der Skischule Kirchberg in Tirol.
Hans Pop: Danke dass noch Zeit für dieses Interview vorhanden ist, so kurz vor dem Beginn einer Phase der intensiven Wettkampfvorbereitungen auf das Rennen.
KSC: Wir präsentieren gerne der Öffentlichkeit unsere speziell erarbeiteten Serviceleistungen für Schifans mit Handicap.
Hans Pop: Auf www. hahnenkamm.com. in HKR- Presseaussendungen, überall findet man Hinweise auf den Blindenkommentar im Zielraum bzw. im ORF1 (Audiodeskription). Der richtige Weg damit alle HKR- Fans, den Skirennsport miterleben können?
KSC: Allen Fans bieten wir dieses Rennwochenende an. Wir wollen aber speziell die Handicapfans am Renntag, bei dem Prozess der Anerkennung durch unsere Gesellschaft unterstützen. Dies ist ein wesentlicher Teil unserer gelebten Vereinskultur.
Hans P.: Gibt es ein genügend großes Platzangebot für Handicapfans im Zielraum?
KSC: Alle Handicapfans mit Begleitung haben im allgemeinen Zuschauerbereich FREIEN EINTRITT.
Sehr problematisch ist das Platzangebot für „Rollis“ auf den Tribünen, erschwert wird auch der Transport vom Parkplatz über die Schnee-Piste.
Hans Pop: Der Kitzbüheler Ski Club hat eine Kooperation mit dem AUVA- Rehabilitationszentrum Bad Häring Wie lange besteht schon diese intensive Zusammenarbeit?
KSC: Seit ca. 15 Jahren besteht diese Kooperationsgemeinschaft. Es werden am jeweiligen Freitag beim Super-G, „Rollis“ speziell betreut und eingeladen. Dies ist unser Beitrag zu einer raschen Wiederherstellung und sozialen Wiedereingliederung der Reha-Patienten. Wenn wir damit auch noch u.a. zusätzliche sportliche Impulse bei den Fans auslösen, haben wir unser Ziel erreicht.
Hans Pop: Wie wird eigentlich diese KSC- Kooperation mit Leben erfüllt?
KSC: Neben Einladungen zum HK-Rennen für die AUVA-Patienten, setzen wir auf ganzjährige Aktionen. So kann im Sommer auf Grund der Aktivitäten der Bergbahn AG, das HKR-Startgelände auf den neu errichteten „Rolli-Wegen“ erkundet werden.
Hans Pop: AUVA- Patienten u.a. mit Verletzung des Stütz- und Bewegungsapparates,
werden nach einer Rehabilitationsphase, wieder in die bestehende soziale Struktur eingegliedert. Ist der Besuch des Rennens für diese Fans, ein weiterer Schritt zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung?
KSC: Selbstverständlich unterstützen wir mit unseren Aktivitäten die Fans bei der Rückkehr in das gesellschaftliche Leben. Wir wollen aber auch Impulse setzen, um ihre soziale Struktur, die ein wesentlicher Faktor bei dieser betroffenen Personen-gruppe ist zu stärken und somit die vorhandene „Schwellenangst“ minimieren.
Hans Pop: Die Bergbahn AG Kitzbühel ist ebenfalls ein AUAV- Partner. Kein FIS Weltcuport entwickelt so viel „soziale Power“ wie ihr. Warum gerade ihr Kitzbüheler?
KSC: Kitzbühel steht für Weltoffenheit, Toleranz und Internationalität. Daher haben sich einige Unternehmen der lokalen Wirtschaft, auf die wachsende Zahl von Fans mit Behinderung eingestellt. Diese intensive Zusammenarbeit der Wirtschaftsunternehmen war und ist die die Basis unserer „soziale Power“.
Hans Pop: Danke für das interessante Interview und ich wünsche mir, dass recht viele Handicapfans das HK-Rennen 2013 besuchen.
TIPP für das HKR-2013 / Kontaktadresse: ticket@hahnenkamm.com