Ein Fußball mit Solarzellen
Dienstag 22. November 2011 von Hans Popp
Prototyp soll in Serie gehen – Ball mit Elektronik könnte beim Blindenfußball zum Einsatz kommen
Xinfeng/Los Angeles/München
Der taiwanesische Photovoltaik-Spezialist Greendix hat den ersten Solar-Fußball der Welt vorgestellt. Damit wollte das Unternehmen anlässlich der Weltmeisterschaft in Südafrika verdeutlichen, wie vielseitig moderne Solarzellen eingesetzt werden können. Doch der Ball verspricht dank weiterer integrierter Elektronik auch einen praktischen Nutzen: Er soll blinden Menschen bzw. Menschen mit Sehbehinderungen ermöglichen, Fußball zu spielen.
Der Solar-Fußball besteht wie ein klassischer Lederball aus fünf- und sechseckigen Elementen. Doch bei den schwarzen Fünfecken handelt es sich um entsprechend geformte Solarzellen. „Das Hauptziel dieses Projekts war es, zu zeigen, dass Solarpanele in jeglichen Gegenstand integriert werden können, mit dem wir alltäglich zu tun haben … und an die Grenzen des Machbaren zu gehen“, erklärt Joseph Lin. Wie sich der etwas eckig und vor allem hart aussehende Ball beim Spielen anfühlt, wurde nicht bekannt gegeben.Mit den Prototypen will man aber nicht nur anlässlich der Fußball-WM Aufmerksamkeit erregen. Der Solar-Fußball soll in weiterer Folge in Serie gefertigt und international verfügbar werden. In Amerika übernimmt den Vertrieb Sonelis Technologies. In Deutschland will das in Aufbau befindliche Solar-Start-up ecoPower den Ball anbieten. Preis und Verfügbarkeit stehen allerdings noch nicht fest, heißt es auf Nachfrage.
Mit dem Ball zielt Greendix nach eigenen Angaben speziell auf sehbehinderte Menschen ab. Die integrierten Solarzellen dienen nämlich der Energieversorgung von Bewegungssensoren und einem Audiogerät, welche ebenfalls in den Ball integriert sind. Somit kann der Ball jedes Mal ein akustisches Signal geben, wenn er getreten wird. Damit ermöglicht er ein Spiel nach Gehör, weshalb er für sehbehinderte und blinde Sportler tatsächlich interessant sein könnte.
Die Sportart Blindenfußball wird zwar auf einem deutlich kleineren Feld gespielt als das Vorbild, erfreut sich aber international wachsender Beliebtheit. An der deutschen Blindenfußball-Bundesliga beispielsweise haben dieses Jahr bereits neun Teams teilgenommen. Eine Grundvoraussetzung für diese und einige andere Blindensportarten ist ein Ball, der akustisch wahrgenommen werden kann – bislang wird ein Schellenball eingesetzt, der beim Rollen Geräusche von sich gibt.
Quelle : der Standard (pte/red)
Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 22. November 2011 um 01:54 und abgelegt unter Allgemein. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.